Christof Sänger
Halsbrecherische Läufe, brillante Technik, harmonische Raffinesse, rhythmisches Feingefühl, und nicht zu vergessen, ein Gespür für den Blues, brachte Christof Sänger in die Barrelhouse Jazzband, als er 2010 den Pianostuhl von Jan Luley übernahm. Er hatte sich bereits einen Namen gemacht als einer der renommiertesten deutschen Pianisten des modernen Jazz und erhielt während seiner Zeit bei der Barrelhouse Jazzband den Hessischen Jazzpreis.
Den „Rückkehrer“ Jan Luley haben wir bereits vorgestellt. Nun möchten wir die Gelegenheit nutzen, um den bedeutenden Beitrag zu würdigen, den Christof Sänger bis Ende letzten Jahres für die Barrelhouse Jazzband geleistet hat.
Eigentlich hatten wir ihn nur gefragt, ob er einen seiner Studenten als Nachfolger von Jan Luley vorschlagen könne. Er entschied sich jedoch, selbst in die Band einzusteigen – ein Glücksfall. Die Musik der Barrelhouse Jazzband gefiel ihm, er sah es als eine Herausforderung an, etwas Neues zu erkunden, und konnte so seinen Stil in die Band einbringen. Neu war für ihn, dass alle Entscheidungen auch über Stücke, Programme, Arrangements demokratisch und nicht allein durch den Bandleader entschieden wurden - wie er es gewohnt war und wie es üblich ist.
Wie immer, wenn ein neuer Musiker in die Band kommt, was in der über siebzigjährigen Geschichte der Barrelhouse Jazzband nicht sehr häufig der Fall war, passt sich der Neue der Band an, und die Band passt sich dem Neuen an.
Durch seinen dem modernen Jazz verpflichteten Akkordverbindungen, hat Christof den Sound der Band zeitgemäßer gemacht. Die Band hat sich unter seinem Einfluss weiter hin zum Swing geöffnet. Sein Spiel und seine Ratschläge haben zur Qualität der Band wesentlich beigetragen.
Höhepunkt dieser Entwicklung und ein herausragendes Beispiel für Christof Sängers Virtuosität ist die Aufnahme von „Caravan“ auf der CD „Barrelhouse Jazzband, 66 Jahre … jetzt erst recht“.
Christofs Wunsch, die Band zugunsten neuer Projekte zu verlassen, haben wir sehr bedauert. - Wir schulden ihm Dank.
Umso schöner ist es, dass er sich gemeinsam mit uns darüber freut, dass Jan Luley, den er vor 15 Jahren ablöste, wieder zur Band zurückgefunden hat.
(3.2.2025)
Neues/Altes Barrelhouse-Mitglied ab November 2024: Jan Luley
Wir freuen uns sehr, dass der Pianist und Sänger Jan Luley, der bereits von 1999 bis 2009 ein prägendes Mitglied der Barrelhouse Jazzband war, im November 2024 unserer Einladung gefolgt ist, erneut Teil der Band zu werden. Bereits während seiner ersten zehn Jahre bei der Barrelhouse Jazzband bereicherte er unsere Musik durch sein virtuoses Spiel und erfolgreiche Kompositionen wie *Louisiana Café* und *Boogie For Mr. HH*. Seine Verbindung zur Band reicht zurück bis in seine Kindheit, als er bei gemeinsamen Auftritten mit der Hot Washboard Swing Company, der Band seines Vaters, erstmals die Barrelhouse Jazzband kennenlernte.
Jan Luley, der im holländischen Arnheim Jazzpiano studierte, zählt zu den herausragendsten europäischen Pianisten, die die tief verwurzelte Musiktradition aus New Orleans mit virtuosem Können und frischer Kreativität auf die Bühne bringen.In den vergangenen Jahren hat er sich zunehmend auch zeitgenössischen Jazzstilen zugewandt. Inspiriert von der besonderen Atmosphäre des Baltikums, die er auf zahlreichen Reisen nach Estland erlebte, entstanden neue Kompositionen. Dabei setzte er sich intensiv mit der Musik von Künstlern wie Arvo Pärt, Raimond Valgre und anderen auseinander.
Wir freuen uns über Jans Rückkehr und blicken mit großer Vorfreude auf eine kreative und produktive Zusammenarbeit mit unserem "neuen-alten" Bandmitglied. Darüber hinaus wird Jan mit seiner Agentur Luleymusic künftig die Konzertplanung der Band übernehmen und uns mit seinem Know-how als Grafikdesigner und Fotograf unterstützen.
(16.11.2024)
Konzertsaison 2025 - "LET THE GOOD TIMES ROLL!"
Liebe Freunde, Fans & Konzertveranstalter,
Energie, Spielfreude, Begeisterung. Das Publikum spürt es sofort - auch im einundsiebzigsten Jahr der Barrelhouse Jazzband. Mit dem Motto LET THE GOOD TIMES ROLL! startet die Barrelhouse Jazzband in die Konzertsaison 2025. Die Alte Oper Frankfurt schreibt:
„Konrad Adenauer war noch Bundeskanzler, kein Mensch hatte je den Mond betreten, und an Internet, Smartphone und Künstliche Intelligenz war noch längst nicht zu denken: 1953, im selben Jahr, in dem der Mount Everest erstmals bestiegen wurde, folgten ein paar wackere junge Frankfurter Jazz-Amateure ihrer eigenen Mission und gründeten die Barrelhouse Jazzband.“
Die Barrelhouse Jazzband spielt klassischen Jazz, frühen Swing, New-Orleans-Renaissance und karibische Rhythmen - ausdrucksstarke, einfallsreiche Musik, tief verwurzelt im Blues, gewürzt mit einer Prise "Show".
Im Januar 2024 übergaben REIMER VON ESSEN und HORST SCHWARZ ihren Part in der Band an zwei jüngere Musiker, den Klarinettisten und Saxofonisten MATTHIAS SEUFFERT und den Trompeter JOACHIM LÖSCH. Die beiden haben bereits verschiedentlich als Gast bei der Band ausgeholfen und sind ein Garant für die Bewahrung der Tradition und für die Entwicklung der Band.
Wie virtuos sie den Bandstil beherrschen, stellen sie in den beiden letzten Titeln der aktuellen CD "70 Jahre Barrelhouse Jazzband - forever new", beeindruckend unter Beweis. Und wie man hören kann harmonieren sie perfekt mit Frank Selten, seit 1961 Saxofonist der Band, der dem dreistimmigen Bläsersatz erhalten bleibt.
MATTHIAS SEUFFERT hat die Barrelhouse Jazzband schon als Sechsjähriger bewundert, bei Reimer von Essen Unterricht genommen und ist mit seinem Stil zu einem international gefragten Solisten geworden. Er bedauert sehr, dass Reimer und Horst aufhören und sagt: "Über viele Jahre sind wir freundschaftlich eng verbunden gewesen und haben gelegentlich miteinander musiziert. Nun freue ich mich sehr auf die Chance, die Band mitzugestalten. Es ist mir eine Ehre!"
Der vielseitige, virtuose Trompeter JOACHIM LÖSCH hat in den Niederlanden und den USA studiert, in den unterschiedlichsten Formationen gespielt und ist besonders fasziniert vom Sound Louis Armstrongs und vom Drive der Big-Bands der 30er: "Es ist mir eine große Freude und eine Ehre, mit den Musikern und der Musikerin dieser legendären Band zu musizieren. Sie sind die Vorbilder meiner Jugend! Ich freue mich darauf, gemeinsam mit ihnen die großartige Tradition dieser Band fortzuführen.“
In seinem Buch "50 Jahre Backstage" schreibt der deutsche Tourneeveranstalter FRITZ RAU:
"Die Barrelhouse Jazzband hat Jazzgeschichte geschrieben. Sie hat die Brücke geschlagen zwischen der Tradition und Pflege des frühen Jazz in New Orleans und seiner heutigen Bedeutung im Spiegel unserer Zeit.“
LET THE GOOD TIMES ROLL!
(1.1.2025)
CD-Bestellung "Forever New!"

So sieht sie aus ... "Forever New!" ist wirklich eine besondere Produktion:
Aus jedem Jahrzehnt der Band wurde ein Titel exemplarisch ausgewählt und klanglich aufbereitet. Ein ausführliches Begleitheft beschreibt die Titel mit den entsprechenden historischen Besetzungen. Drei Kompositionen haben wir neu live im Studio eingespielt. Das Besondere: bei zwei der Titel hört man unsere beiden neuen Bandmitglieder ab 2024 - Matthias Seuffert und Joachim Lösch.
Der dritte neue Titel bietet ein weiteres Schmankerl: Reimer von Essen singt zum ersten Mal auf einer CD; und das auch noch auf kreolisch!
Unser ganz besonderer Dank gilt Jan Malburg für die tolle Grafik der CD und des Booklets, dem Tontechniker Klaus Endel vom Sound & More Tonstudio in Darmstadt für seine wunderbaren Aufnahmen & die Restaurierung alter Barrelhouse-Titel von Schallplatte.
Wie schon bei der letzten CD aus dem Jahr 2019 kann man persönliche Exemplare mit den Autogrammen der Musiker bestellen: tretet bitte via Email mit unserem Gitarristen Roman Klöcker in Kontakt. Er wird dann über die weitere Abwicklung der Bestellung informieren: romankloecker@gmx.de
(29.4.2023)
70 Jahre Barrelhouse Jazzband: The Untold Story (1953-2023)
Liebe Jazzfreunde,
Das Buch THE UNTOLD STORY über die 70-jährige Geschichte der Barrelhouse Jazzband ist erschienen.
THE UNTOLD STORY ist für 23,- Euro (ohne Versandkosten) zu bestellen bei Autor Rainer Erd:
Rainer.Erd@t-online.de
Rainer Erd, geb. 1944, ist Hochschullehrer für Rechtswissenschaften an der University of Applied Sciences in Frankfurt am Main und Jazzfan. Er ist Biograf des Buches "Sagt bloß nicht Künstler zu mir" über den ungarischen Tenorsaxofonisten Tony Lakatos (ehemals hr-Bigband).
(1.5.2022)